
Kiezgrößen gegen Plastikflut: Neue Pfandbecher auf St. Pauli
Für mehr Nachhaltigkeit in Hamburgs Nachtleben: Auf St. Pauli soll ein neues Pfandbecher-System für weniger Plastikmüll sorgen.
Das Glasflaschenverbot auf St. Pauli hat seit 2009 das Verletzungsrisiko im Szeneviertel zwar reduziert, doch gleichzeitig hat das Gesetz eine neue Problematik hervorgebracht. Durch die statt Gläsern und Flaschen ausgegebenen Einweg-Plastikbecher hat sich das Müllaufkommen rund um die Reeperbahn deutlich erhöht. Zeit zu handeln, fanden die Astra Brauerei, die Interessengemeinschaft St. Pauli (IG St. Pauli) und die Klimapatenschaft GmbH. In einem Gemeinschaftsprojekt haben sie deshalb ein nachhaltiges Pfandbecher-System für die Partymeile auf die Beine gestellt. Ab sofort geben teilnehmende gastronomische Betriebe ihre Getränke in 0,4 Liter fassenden Mehrwegbechern aus. Das Pfand beträgt 1 Euro, der Becher kann bei allen Partnern des Projekts zurückgegeben werden. Zunächst ist eine Testphase von sechs Monaten angesetzt.
Pfandbecher für den Kiez finden prominente Unterstützung
30.000 Becher gingen für das Nachhaltigkeitsprojekt auf dem Kiez in die Produktion. Sie können mehrere hundert Male gereinigt und wiederverwendet werden. Und auch danach kommen sie nicht einfach in den Müll, sondern sind zu 100 Prozent recycelbar. Dabei sind die Becher nicht nur nachhaltig, sondern sehen noch dazu richtig schick aus. Die Motive zeigen niemand Geringeren als die drei Kiezgrößen Hans Albers, Domenica Niehoff und Olivia Jones, gestaltet vom Hamburger Künstler Uli Pforr.
Projekt ist nachhaltig und sozial
Doch Nachhaltigkeit und exklusives Design sind nicht alles, was die neuen Becher auf St. Pauli können. Pro ausgegebenen Becher gehen 10 Cent an ein Projekt, das die Initiatoren gemeinsam mit der Aktion "Pfand gehört daneben" aussuchen. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass Pfandflaschen nicht im Müll landen, sondern gut sichtbar neben den Behältern platziert werden. So können sie Menschen, die auf das Sammeln von Flaschen angewiesen sind, leichter finden und dem regulären Pfandsystem zuführen. Die am neuen Pfandprojekt teilnehmenden Betriebe erkennt ihr übrigens an Stickern und Plakaten. Unter anderem gehören Olivia Jones' Bars und Clubs dazu. Mit der Zeit sollen noch mehr Gastronomien hinzukommen. Nach der Testphase ist ein umfassender Einsatz auf St. Pauli geplant.
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