
"Karo Beach": Beach Club ohne Müll an der Rindermarkthalle
Chillen statt müllen: "Karo Beach" ist Deutschlands erster Zero-Waste-Beach-Club – und haucht einer langweiligen Asphaltfläche Stadtleben ein.
Zigarettenkippen, Plastikbecher und Einweggrills im Sand, dazu überquellende Mülleimer: am Elbstrand vielleicht, aber nicht im "Karo Beach"! Auf der Freifläche vor der Rindermarkthalle eröffnen die Betreiber der zwei Unverpackt-Läden „Stückgut“ einen Strandclub, in dem (fast) kein Müll produziert wird. Er ist der erste seiner Art in Deutschland, Ideenklau ist ausdrücklich erwünscht. Die Asphaltfläche vor der Rindermarkthalle soll zum urbanen Dorfplatz werden. Den Gründerinnen und Gründern schwebt ein ökologisches Idyll inmitten des Partytrubels vor: eine Großstadtoase, an der die Besucher rasten, ihre Füße hochlegen und klönen können. Hier sollen Eltern fair gehandelten Eiskaffee aus pflanzlichen Strohhalmen schlürfen, Kinder Burgen mit Sand aus der Region bauen und Anzugträger und Studenten nach Feierabend eine Partie Volleyball im Sonnenuntergang spielen. Wenn die hamburgische Sommerluft bei Einbruch der Dunkelheit empfindlich frisch wird, wärmt man sich am Lagerfeuer. Im Karo Beach wird es keine Heizpilze geben – die geben nämlich extrem viel C02 ab. Ein Feuer zu machen, ist also nicht nur gemütlich, sondern auch deutlich nachhaltiger.

Details machen den Unterschied: Im Karo Beach gibt es keine To-go-Becher, Plastikstrohhalme oder Einwegflaschen. Die Gäste essen Gerichte aus den Läden in der Rindermarkthalle, die so regional wie möglich sind. Zero Waste, also wirklich gar kein Müll, ist das ambitionierte Ziel. Doch an jeder Lieferkette kommt irgendwann der Punkt, der sich nicht mehr beeinflussen lässt. Für das Karo Beach sind das die Kooperationspartner: Zum Beispiel wenn jemand drinnen in der Rindermarkthalle etwas kauft, das in Plastik eingewickelt ist und es im Karo Beach auspackt. Die Betreiber vertreten aber ohnehin keine dogmatische "Ganz oder gar nicht"-Einstellung. Stattdessen wollen sie es sich und ihren Gästen gut gehen lassen. "Müllvermeidung hat nichts mit Verzicht zu tun, sondern mit Spaß und der Bejahung von Leben", sagt Mitgründerin Insa Dehne. Im Club soll es darum auch Tipps für einen müllfreien Lebensstil geben. "Denkbar sind Sessions und vielleicht Mini-Kongresse zu Müllvermeidung", so Lorenzen. So ist Karo Beach ein Versuchslabor für kreative Ideen zum Thema Zero Waste. Ideenklau ist erwünscht, damit sich das Thema in der gesamten Gastro-Szene durchsetzt. Der erste Schritt ist gemacht: Am 9. Mai ist Eröffnung. Na sauber!
Vorher noch die Einkäufe verstauen – im kiekmo-Fach in der Rindermarkthalle
Falls ihr nicht wisst wohin mit euren Einkäufen, Rucksäcken und unnötigem Krempel: Im Erdgeschoss der Rindermarkthalle (zwischen Bäckerei "Brot & Stulle" und "Bio Company") findet ihr spätestens zur Eröffnung des "Karo Beach" kostenlose kiekmo-Schließfächer! Diese passen bis zu 24 Stunden lang kostenlos auf euren Kram auf.
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