Der Name dieser Ottenser Institution – ehemals Querbeet – sagt im Grunde alles: Im Quer wird der Barbesuch nicht zum Schaulaufen der Ottenser Szene, hier wird Bier getrunken, um – ja genau – Bier zu trinken. Und am liebsten Jever vom Fass. Die bunten Lampions, die über den Bierbänken gespannt sind, fallen schon von weitem auf. Wie eine Enklave zwischen den hippen Bars, die sich in Ottensen dicht an dicht aneinanderreihen. Auf den vielen Bänken vor der Kneipe hocken die unterschiedlichsten Typen nebeneinander – bunt, bodenständig und oft ein bisschen angetüdelt. So wie die zwei älteren Männer, die sich anscheinend zufällig getroffen haben und die die Liebe zum Frischgezapften eint. Der eine im FC St. Pauli-Hoodie, der andere in einer Lederjacke, die aus den 1980ern stammen könnte.

Trautes Beisammensein: Im Quer werden alle Freunde

Ein Straßenmusiker packt seine Gitarre aus, übertönt für ein paar Minuten die Musik aus dem Inneren der Bar. Zwei junge Frauen setzen sich zu den Herren auf die Bank. Eine zückt ein Notizbuch – letzte Jobgespräche beim Feier­abendbier. "Darf ich?" fragt einer der Männer. Sie nickt und schiebt ihm das Buch zu. Mit konzentriertem Blick auf sie, dann wieder auf das Papier, malt er ein Porträt – oder ist es doch eine Blume? Die Frau bedankt sich, und lacht. "Rahme ich mir ein", sagt sie. Wo andere in anderen Bars ge­nervt gewesen wären, stört sich hier niemand an dem anderen. Keiner muss mit geradem Rücken und spitzen Fingern sein kultiviertes Trinkvermögen demonstrieren. Hier fällt auch mal jemand von der Bank. Und nicht aus dem Designer-Sessel. Infos:Quer, Bahrenfelder Straße 180, 22765 Hamburg; täglich ab 11 Uhr

Die legendärsten Kneipen auf St. Pauli

Ein Bier im Silbersack oder ein Körbchen Mexikaner in der Bar Hong-Kong: Wer ein richtiger Hamburger ist, kennt diese berühmt berüchtigten Kiez-Kaschemmen. Welche ihr noch kennen solltet, erfahrt ihr hier: kultige Kneipen auf St. Pauli.