
Bewiesen! Eimsbüttel ist besser als Winterhude
Der ewige Zwist zwischen Eimsbüttel und Winterhude hat endlich ein Ende. Stadtteilreporter Jonas kann nämlich beweisen, welcher Stadtteil der bessere ist. Wieso Eimsbüttel gewinnt, lest ihr hier.
August 2013: Ein junger Mann betritt aufgeregt eine helle Zwei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss eines sanierten Altbaus in Winterhude. Dieser junge Mann war ich und jene Wohnung machte mich ganz offiziell zum Einwohner der Stadt Hamburg. Ich war gerade in den letzten Zügen meines Studiums und zog für Praktikum mit anschließender Thesis vom Aasee an die Elbe.
März 2019: Der nun etwas ältere Mann sitzt auf seinem Balkon, blickt über die Dächer Eimsbüttels und hat ein Gefühl: Mit dem Umzug nach Eimsbüttel vor vier Jahren hat er alles richtig gemacht. Doch kann man das auch mit Fakten belegen? Ist Eimsbüttel wirklich besser als Winterhude? Man kann – zumindest mit einem Augenzwinkern.
So viele Menschen können sich nicht irren
Laut aktuellen Zahlen wohnen 57.541 Einwohner im Stadtteil Eimsbüttel. Und es könnten sogar noch mehr werden. Denn einer Umfrage zufolge ist Eimsbüttel mit circa 14 Prozent nach Eppendorf das zweitbeliebteste Wohnviertel. In Winterhude leben dagegen nur 55.651 Hamburger.
Forever young
Eimsbüttels Einwohner bestechen aber nicht nur durch numerische Überlegenheit, sondern auch durch jugendlichen Esprit. Okay, das war etwas übertrieben, aber immerhin liegt der Anteil der unter 18-Jährigen hier bei 12,8 Prozent. In Winterhude fallen nur 12,5 Prozent der Einwohner in diese Altersgruppe. Deutlicher ist der Unterschied noch bei der älteren Generation: Leben in Winterhude fast 15 Prozent über 65-jährige Einwohner, sind es in Eimsbüttel ganze zwei Prozent weniger.
Lebendiges Treiben jenseits der Alster
Wo mehr Jugend ist, da tummelt sich mehr Leben in den Straßen. Das wird am deutlichsten, wenn man sich die Besucherzahl des Osterstraßenfests anschaut. Im Jahr 2018 schätzte die Polizei, dass knapp 350.000 Gäste beim beliebten Event im Herzen Eimsbüttels dabei waren. Offizielle Angaben zum Mühlenkampfest fehlen zwar, es kann aber von einer deutlich geringeren Besucheranzahl ausgegangen werden. Auch sonst herrscht auf der Eimsbüttler Seite der Alster ein regeres Treiben vor Kiosks, Cafés und Bars, wobei wir da wohl – mangels belegbaren Fakten – wieder im Bereich der "gefühlten" Überlegenheit liegen.
Die lange Reihe Eimsbüttels
Oder gibt es dafür doch einen Anhaltspunkt? Vergleicht man zum Beispiel die Herzstücke der beiden Stadtteile, fällt auf, dass die Osterstraße Google Maps zufolge circa 1,4 Kilometer lang ist und damit gute 900 Meter länger als der Mühlenkamp. Schöne Cafés und Geschäfte haben beide, aber auf einer längeren Strecke bekommt man eindeutig mehr davon unter.
Raute sticht Rose
In genau diesen Cafés trefft ihr nicht selten auch mal ein bekanntes Gesicht aus den Medien. Fragt ihr nach einem bekannten Einwohner Winterhudes, fällt dabei häufig der Name des ehemaligen RTL-Bachelors Paul Janke. Doch während der noch Rosen überreichte, verteilte die bekannteste Frau Eimsbüttels schon Handshakes an die Obamas und Putins dieser Welt oder zeigte die Merkel-Raute auf Bildern mit dem britischen Königshaus. Denn Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich ist ein Kind unseres schönen Stadtteils. Wem Merkel wohl eine Rose geben würde?
Noch bevor ich darüber nachdenken kann, reißt mich eine WhatsApp-Nachricht eines Freundes heraus: Diggi, kommst du mit? Wir wollen erst im Stadtpark grillen und dann später auf ein Bierchen an die Alster. So schlecht ist Winterhude dann doch auch nicht.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.