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Ole Masch
Hamburg

Die "Anderswelt": So feiert ihr im Nachfolger des "Moloch"

Maike Schade
Maike Schade

Geht eine Tür zu, geht eine andere auf. Im September 2019 schloss der beliebte Underground-Club Moloch im Oberhafenquartier. Doch still ist es seitdem nicht: Die Anderswelt aus dem Gängeviertel lässt hier die subkulturelle Club- und Kreativszene leben.

Fünf Jahre lang war das Moloch im Oberhafen ein Hotspot für durchtanzte Nächte – ein Mekka für Freunde elektronischer Musik. Im September 2019 musste der preisgekrönte, innovative Club schließen. Doch es geht weiter mit der Subkultur im Quartier: Die Anderswelt ist dort nun bis mindestens Juni 2020 zu Hause, eine Verlängerung wird angepeilt.

Rauschende Clubnächte mit erweitertem Musikspektrum

Das Projekt, das im Gängeviertel entstanden ist, will in der Stockmeyerstraße einen Freiraum für Kunst und Kultur aller Art schaffen. Organisiert wird das Ganze von einem festen Team und mehr als 100 ehrenamtlichen Helfern. Elektronische Clubnächte gibt es hier weiterhin, doch das musikalische Spektrum wird erweitert – Drum 'n' Bass oder Trance sind hier jetzt beispielsweise auch zu hören. Wer Schlager- oder Country-Nächte möchte, sollte sich aber lieber eine andere Location suchen.

Zwei Floors, drei Bühnen, ein Außenbereich

Getanzt werden kann auf zwei Floors – und wie der Name Anderswelt verspricht, erinnert das Ambiente ein wenig an eine Traum- oder Parallelwelt. Und zwar jeden Monat an eine andere! Perfekt, um mal eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Außerdem gibt es drei Bühnen, Installationen und einen neu gestalteten Außenbereich. Hier soll es ab dem Frühjahr wieder rundgehen. Festivalatmosphäre mit einem Hauch Hippie-Tum mitten in der Stadt, yeehaaa! Damit es aber nicht – wie zuvor beim Moloch – zu Lärmbeschwerden kommt, wurde an der Musikanlage geschraubt und das Programm deutlich reduziert. Außerdem setzt das Anderswelt-Team auf gute Kommunikation mit den Nachbarn.

Einmal im Monat steigt ein Veranstaltungswochenende

Jeden Monat erwarten euch (in der Regel) drei Wochenendtage, an denen die Anderswelt euch mit unterschiedlichen Looks und Themenschwerpunkten verzaubern wird. Der Club- und Kreativraum ist dann durchgängig geöffnet, ihr könnt rund um die Uhr tanzen, reden, glücklich sein. Zu jedem Veranstaltungswochenende gibt es ein pickepackevolles, buntes Programm mit DJs und Live-Performances. Auch zum Mitmachen.

Diskriminierung und Gewalt werden nicht geduldet

Denn gerade die Partizipation wird in der Anderswelt großgeschrieben. Das Betreiberteam arbeitet basisdemokratisch und bezeichnet sich selbst als Kollektiv. Jeder – außer Rassisten, Sexisten, Nazis, Homo- oder Transphoben oder andere intolerante Gruppierunge – ist hier willkommen, zum Feiern, Raven oder auch Mitgestalten. Manches darf (oder vielmehr soll) in der Anderswelt anders sein. So gibt es hier beispielsweise Deutschlands einziges Frauentürsteher-Team.

Anderswelt: Freiheit ist das oberste Gebot

Weil die Anderswelt jedem Anwesenden die größtmögliche (Entfaltungs)freiheit ermöglichen möchte, wird sehr auf dem Umgang miteinander geachtet: "Freiheit leben bedeutet, dass alle ihre eigenen – psychischen und physischen – Grenzen kennen und die der anderen Menschen achten", heißt es dazu. Deshalb ist bei allen Veranstaltungen auch immer ein Psy-Care-Team von Vivid Hamburg und ein Awareness-Team von Safe Night vor Ort.
Infos: Anderswelt, Stockmeyerstraße 43, 20457 Hamburg; Termine findet ihr auf der Facebook-Seite des Kollektivs, die Anderswelt #4 (von insgesamt 10) startet am 1. Januar 2020 um 2 Uhr morgens.

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Einmal im Monat tanzen ist euch nicht genug? Da können wir abhelfen: In diesen Clubs ins Hamburg könnt ihr richtig gut feiern.