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Ann-Kathrin Rohse
Barmbek

Café "Pantarin": Barmbeks kleine, ganz große Liebe

Jennifer Meyer
Jennifer Meyer

Das Pantarin in Barmbek serviert süße und salzige Köstlichkeiten, garniert mit jeder Menge Liebe zum Stadtteil – und schafft so einen Ort, den alle gleichermaßen schätzen.

Im Pantarin in Barmbek gibt es bereits seit vier Jahren alles, um den Tag und das Leben ein bisschen süßer und schöner zu machen. Richtig guter Kaffee wird hier zu köstlichen Kuchen aus dem Alten Land serviert. Besonders beliebt bei den Gästen: Käsekuchen. Bis zu drei verschiedene Sorten findet ihr täglich in der Kuchenvitrine. Doch auch die warmen Gerichte wissen hier zu begeistern: Hausgemachte Suppen, Salate, Quiches und Panini sind für alle, die mehr als nur Lust auf Süßes haben.

Früher gab es in der Umgebung kein einziges schönes Café

Das Angebot im Pantarin ist groß – vor allem, wenn man einen Blick in die gar nicht mal so groß geratene Küche wagt. "Platztechnisch ist die Küche eine Katastrophe!", gesteht Anna Tarin. Der Architekt des Cafés hätte damals nicht sonderlich viel Erfahrung mit Gastroprojekten gehabt, die Küche sei so einfach zu winzig geraten. "An manchen Tagen fragen wir uns selbst, wie wir dort eigentlich für ein ganzes Café kochen können. Da hilft nur gute Vorbereitung und Organisation in der Küche." Gepachtet haben sie die Location von der Stadt Hamburg. Die hatte vor ein paar Jahren den Gastraum vorne an den heutigen hinteren Teil des Cafés anbauen lassen, der früher ausschließlich die Toiletten des Wochenmarkts beherbergte. Die Stadt wollte den Platz mit einem Café beleben und schrieb die Ladenfläche öffentlich aus. Omar und Anna Tarin sahen ihre Chance. Das Ehepaar hatte schon länger darüber nachgedacht, ein eigenes Café in Barmbek zu eröffnen. "Uns fehlte so etwas einfach sehr hier. Als wir anfingen gab es hier in der Umgebung kein einziges charmantes Café", erinnert sich Anna.

Manchmal fragen wir uns schon, wie wir das eigentlich geschafft haben. 2014 erhielten sie dann den Zuschlag von der Stadt. Keiner von beiden hatte in der Gastro gelernt. Bereut haben sie die Entscheidung, trotzdem ein Café zu eröffnen, aber nie: "Rückblickend betrachtet und mit all dem Wissen, das wir jetzt im Hinterkopf haben, fragen wir uns manchmal schon, wie wir das eigentlich geschafft haben", gesteht Anna. "Glücklicherweise lief der Laden von Anfang an super. Schnell hatten wir unsere ersten Mitarbeiter. Bei denen haben wir dann sehr darauf geachtet, dass sie eine ordentliche Portion Erfahrung mitbringen, so dass wir viel von ihnen lernen konnten."

Ein schöner Ort für alle Barmbeker

Mit viel Fleiß und jeder Menge Herz schufen die beiden einen Ort an der Fuhle, der heute zum Verweilen einlädt. Auf keinen Fall wollten sie damals den nächsten Billig-Bäcker in Barmbek eröffnen. Stattdessen sollte es ein Café werden, in dem sich alle Barmbeker wohlfühlen. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Einwohnerstruktur in dem Viertel verändert. Da gibt es die vielen neuen Familien und Studenten, die Barmbek neu für sich entdeckt haben und die Alteingesessenen – Barmbeker, die hier bereits seit 40 Jahren wohnen. "Wir haben es mit dem Pantarin tatsächlich geschafft, einen Ort zu schaffen, den sowohl die einen als auch die anderen mögen. Das ist eigentlich das Schönste für uns", freut sich Anna. Die Anzahl der Stammgäste im Pantarin liegt bei 80 bis 90 Prozent. Die haben ihr Café so ins Herz geschlossen, dass sie Anna und Omar sogar Postkarten schicken, wenn sie mal in den Urlaub fahren. Wie viel Liebe das Pantarin per Post zugeschickt bekommt, kann man im Laden bestaunen. Denn gleich neben dem Eingang wird jede Postkarte aufgehangen.

Der große Wunsch: Ein Wintergarten für das Café

So warm und charmant das Pantarin auch ist, einen Wermutstropfen hat die Location leider doch: Der Innenbereich des Cafés ist sehr klein. Gerade einmal 18 Personen finden an den Tischen Platz. Die Terrasse hingegen ist ziemlich großzügig gestaltet. "Noch schöner wäre es, wenn wir sie überdachen oder einen Wintergarten aus ihr machen dürften", so Anna. "Bisher lehnt die Stadt das aber leider ab." Das Problem: Mit 18 Plätzen im Winter zu überleben, ist als Café gar nicht so einfach. Im Sommer muss das Pantarin deshalb stets ein Polster für die kalte Jahreszeit aufbauen.

Bye bye, Barmbek? Niemals!

Doch auch wenn an diesem Standort nicht alles perfekt ist, war es für das Gastropaar nie eine Option, das Café in einem anderen Stadtteil zu eröffnen. "Wir sind beide sehr in Barmbek verwurzelt. Sind hier geboren, aufgewachsen, nur einen Katzensprung vom Café entfernt zu Schule gegangen", erklärt Anna. "Wir kennen jeden Winkel und haben zu fast jeder Ecke eine Erinnerung. Durch das Café hat sich das noch einmal unfassbar verstärkt. Jetzt würden uns hier keine 80 Pferde mehr wegbekommen." Letzteres hoffen auch wir ganz stark. Denn ohne das Pantarin wäre Barmbek wohl nicht mehr das Gleiche.

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Wer an dieser Stelle wissen möchte, was Barmbek noch zu bieten hat: Wir haben die kulinarischen Hotspots ausfindig gemacht und möchten euch gern noch ein paar Läden zeigen, mit denen ihr in Barmbek so gar nicht gerechnet hättet. Wo in Barmbek noch die leckersten Fallen für Naschkatzen lauern, lest ihr hier.