
Film ab: Die besten Hamburg-Filme für einen gemütlichen Abend
Gemütlicher Abend gefällig? Dann kuschelt euch auf dem Sofa zusammen und macht euch bereit für diese Filme aus Hamburg – Vorhang auf für die Hansestadt!
Soul Kitchen (2009)
Ein von der Schließung bedrohtes Restaurant, sympathische Charaktere und eine so warmherzig erzählte Geschichte, wie sie nur Fatih Akin auf die Leinwand bringen kann: "Soul Kitchen" ist ein gefeiertes Multikulti-Meisterwerk, welches ihr euch getrost auch ein zehntes Mal anschauen könnt. Überwiegend in Wilhelmsburg gedreht, steht die Komödie hier stellvertretend für all die übrigen Hamburg-Filme Akins, in denen der Ottenser Regisseur seine große Liebe für die Ewigkeit festgehalten hat.

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1954)
Nach Jahren auf großer Fahrt kehrt Seemann Hannes (Hans Albers) nach Hamburg zurück. Hier trifft er seinen alten Freund Pitter (Heinz Rühmann) wieder, dem es mit seiner "Galopp-Diele" auf der Reeperbahn geschäftlich nicht gut geht. Nicht nur wegen des unvergessenen Titelsongs und des großartigen Duos Albers/Rühmann, ist "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" eine absolute Seh-Empfehlung. Allein die Darstellung der Reeperbahn dürfte jedem Hamburg-Romantiker Tränen der Nostalgie in die Augen treiben.

St. Pauli Nacht (1999)
Und wieder gehts um/auf den Kiez, allerdings in einer anderen Epoche: "St. Pauli Nacht" ist ein Episodenfilm von Sönke Wortmann, der Ende der Neunziger die losen Erzählstränge der einzelnen Protagonisten (unter anderem Benno Führmann, Florian Lukas, Armin Rohde) zusammenführt. Im Lehmitz wird getrunken, in den Tabledance-Bars gefeiert und im Taxi übers Leben philosophiert - eben ganz so, wie sich ein nächtlicher Streifzug durch St. Pauli anfühlt. Mal melancholisch, oft humorvoll und am Ende ziemlich dramatisch.

A Most Wanted Man (2014)
Intelligent inszeniert, toll gefilmt und das vor der schönsten Kulisse der Welt: Der Agententhriller "A Most Wanted Man" spielt an verschiedenen Orten im Hamburger Innenstadtbereich und erzählt die Geschichte des muslimischen Tschetschenen Issa Karpov. Dieser will nichts weiter als das Erbe seines Vaters, das gut verwahrt im Schließfach einer Privatbank deponiert wurde. Doch so einfach ist die Sache natürlich nicht … Die letzte Hauptrolle des unvergessenen Philip Seymour Hoffman!

Schtonk! (1992)
Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben und genauso verhält es sich auch bei "Schtonk!": Helmut Dietls Kinoklassiker thematisiert die Hintergründe rund um die gefälschten Hitler-Tagebücher, die das Hamburger Magazin Stern 1983 abdruckte. Wundervoll erzählt, mehrfach prämiert und einfach großartig besetzt, ist der Film eine coole Zeitreise zurück in die 1980er-Jahre und hinein in die Schlammschlachten der Medienbranche. Beinahe hätte es dafür einen Goldjungen gegeben: Bei den Oscars 1993 wurde "Schtonk!" sogar als bester ausländischer Film nominiert.
Nordsee ist Mordsee (1975)
Vorsicht, dieser Jugendfilm drückt ganz schön aufs Gemüt. "Nordsee ist Mordsee" von Hark Bohm ist eine "moderne" Huckleberry Finn-Erzählung, die größtenteils im Wilhelmsburger Bahnhofsviertel sowie am Veringkanal gedreht wurde. Der 14-jährige Uwe und sein Kumpel Dschingis wollen ihren trostlosen und gewalttätigen Elternhäusern entfliehen – auf einer geklauten Jolle die Elbe runter, der Nordsee entgegen. Ob die beiden es schaffen werden? Schaut es euch am besten selbst an und hört vor allem genau hin: Die Musik stammt nämlich von Udo Lindenberg.
Absolute Giganten (1999)
Drei beste Freunde, die nur noch eine gemeinsame Nacht haben, bevor sich ihre Wege für immer trennen. Das ist die Grundlage des Plots für den vielleicht schönsten Hamburg-Film überhaupt. Sebastian Schipper gelang mit "Absolute Giganten" der Spagat zwischen Coming-of-Age-Ballade und melancholischem Lobgesang auf die Hansestadt: auf ihre Hinterhöfe, ihre Kneipenkeller mit Kickertischen, ihre liebenswerten Einwohner und natürlich ihren Hafen. Legendär ist nicht nur die Abschlussszene, in der die drei Kumpels den Sonnenaufgang gegenüber den Landungsbrücken erleben – mit Panoramablick auf den Kaispeicher A, der Jahre später als Elbphilharmonie Schlagzeilen machen wird ... Aber das ist eine andere Geschichte.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.