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HafenCity

10 Gründe, warum die HafenCity ganz furchtbar ist

Luisa Geißler
Luisa Geißler

Betreten auf eigene Gefahr! Hier sind zehn Gründe, warum wir mit Hamburgs Dauerbaustelle, pardon, HafenCity nichts zu tun haben wollen.

Not in the Ghetto: Die Straßen sind viel zu sauber

Kein Graffiti, keine Scherben, keine Hundehaufen – wo bleibt denn hier der Großstadtflair? Wer sich zum Bummeln in die HafenCity verirrt, fühlt sich wie in Quarantäne. Die Straßen sind blitzblank. Und friedlich. Wir vermissen den lieblichen Klang pöbelnder Kiezgänger, die sich in den Hauseingängen erleichtern (moin, Schulterblatt!). Und den ekstatischen Duft von Angstschweiß, der uns auf dem Weg zur dunkel gelegenen Haltestelle begleitet (hallo, S-Bahn Diebsteich!). Ruhe und Ordnung sind doch was für Anfänger.

Mit der Familie hier? Da könnt ihr was erleben!

Moment mal, was ist das für ein seltsames Geräusch? Das klingt ja nach – Gott bewahre – vergnügten Kindern! Ja, der Abenteuerspielplatz am Grasbrookpark ist ein Paradies für die Kleinen. Oder anders: die Hölle für alle, die zum Lachen in den Keller gehen. Sobald das Piratenschiff auf dem Spielplatz geentert wurde, pilgert die ganze Familie weiter zum Trampolin springen in den Lohsepark. Oder flaniert zum Maritimen Museum, um dort durch ein echtes Sehrohr zu gucken. Zu viele Möglichkeiten – die Rutsche vor dem Fast-Food-Lokal tut's doch auch!

Die Architektur steht nur blöd im Weg rum – und macht Lust auf Döner

Einmal mit alles, bitte! Sieht aus wie ein Dönerspieß, soll aber moderne Architektur sein: der Marco-Polo-Tower am Grasbrookhafen. Nervig, das Staunen aller Zuhörer, wenn der Touri-Busfahrer posaunt, Wladimir Klitschko hätte eine Wohnung in diesem Kebab-Koloss. Und was finden eigentlich alle am preisgekrönten Unilever-Haus, dem Cinnamon Tower und dem Sumatrakontor? Absoluter Gipfel ist aber die Elbphilharmonie. Steht da blöd im Weg rum und glitzert in der Sonne.

Alles ist zu nah am Wasser gebaut

Apropos Sonne: Die gibt es in der HafenCity nur im Doppelpack mit Wasser. Egal ob beim Käffchen trinken am Versmannkai, beim Fischbrötchen essen am Binnenhafen oder beim Bierchen zischen auf den Marco-Polo-Terrassen – immer gleitet der Blick aufs kühle Nass. Die Ruhe, die sich dann einstellt, die Glückshormone, die uns durchfluten… Man fühlt sich direkt wie im Urlaub. Und das will doch nun wirklich niemand.

Shopping in der HafenCity: Laaangweilig!

Da freut man sich den ganzen Tag auf den Wahnsinn am Wühltisch – und dann DAS: Kein Gedränge vor den Kleiderständern bei Marc & Daniel, kein Chaos an der Kasse in der Hafenspezerei und das Servicepersonal von der Buchhandlung Hafenfuchs nimmt sich Zeit, um die Kundschaft persönlich zu beraten. Wo bleibt denn hier die Herausforderung? Laaangweilig!

Sterne-Restaurants? Völlig überbewertet!

The Table von Kevin Fehling und das Bianc von Matteo Ferrantino in der HafenCity zählen zu Hamburgs Sterne-Restaurants – und sie liegen gerade mal zehn Minuten via Fußweg auseinander. Hallo, vielleicht wollen wir lieber Currywurst in Hamburg essen?!

Gratis-Unterhaltung bei Summer in the HafenCity: No, thanks!

Summer in the HafenCity – oder auch: Halli Galli rund um das Überseequartier! Spätestens ab Juni solltet ihr das Zentrum des Viertels unbedingt meiden, denn da findet jährlich ein unzumutbares Outdoor-Sommerprogramm statt. Comedy unter dem Motto "Der Überseeboulevard lacht", heiße Rhythmen beim "Latino Sommer" oder originelle Poesie beim "Wortflut Poetry Slam": schlimm. Und dann auch noch kostenlos.

Tapas und Gin Tonic: Gibt's nur hier im Kino

Warum feiert eigentlich ganz Hamburg die neue Astor Film Lounge ab? Extra große Sessel, Service am Platz und ein erlesenes Filmprogramm sind doch völlig überbewertet. Vor allem, wenn man während der Vorführung noch leckere Tapas knabbern und Gin Tonic schlürfen kann. Dabei kosten die Tickets ab 14,50 Euro pro Stück kaum mehr als in den üblichen Filmtheatern. Wir finden: Zuhause auf der Couch ist es doch am schönsten.

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Ach, du Schleck! Das Eis macht richtig süchtig

Egal ob Raffaelo-Eis bei Nice&Creamy am Großen Grasbrook, dänisches Softeis bei Miss Sofie am Kaiserkai oder Zitrone-Basilikum-Eis bei Orogelato in der Osakaallee – es ist nahezu unmöglich, dem Genuss auszuweichen. Und viel fataler noch: Das cremige, originelle und meist hausgemachte Eis in Hamburgs HafenCity macht süchtig! Höchste Zeit, dass in dem Viertel eine Selbsthilfegruppe für Schleckaholics gegründet wird. Alles andere wäre verantwortungslos.

Die Grünflächen zerstören das schlechte Image

Bei einem Spaziergang durch die HafenCity erwartet man Betonklotz neben Betonklotz, und was findet man vor? Parks und Grünflächen ohne Ende. An der HafenCity Universität halten Studenten, Anwohner und Besucher die Sonne ins Gesicht, während sie auf einer der Bänke entspannen. Oder Pärchen, Familien und Hundefreunde chillen gemeinsam im Lohsepark, während ein paar Gehminuten weiter die Sportfans im Baakenpark Streetball spielen oder die Treppe auf den Himmelsberg besteigen. Ach, haben wir schon den Grasbrookpark erwähnt? Von wegen steril und leblos! Die HafenCity muss sich ernsthaft Sorgen um ihr Image machen.

Und überhaupt: Weitere furchtbare Stadtteile

Haha, keine Angst, ein bisschen Spaß muss sein! Wir lieben die HafenCity natürlich über alles und finden sie alles andere als furchtbar. Aber mal im Ernst: Ottensen ist ganz schlimm, Eimsbüttel erst recht und nach Eppendorf wollen wir nie wieder ! Von St. Georg (igitt!), der Schanze (nein, danke!) und St. Pauli (pff...) fangen wir gar nicht erst an.

Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.