
10 Fragen, die sich wahre Hamburger bei Regen stellen
Als wahre Hamburger kennt ihr euren Regen: leichten Regen, starken Regen, Sprühregen, Nieselregen, Schneeregen und welcher Regen sonst noch so in Hamburg erfunden wurde. Ein paar Fragen wirft er aber auch bei euch immer wieder auf.
Was haben denn die anderen Leute an?
Klar, es gibt den Wetterbericht per App, Radio oder auch sonst wo. Aber so richtig sicher fühlt ihr euch erst, wenn ihr aus dem Fenster guckt und schaut, für welches Outfit sich andere Menschen entschieden haben. Haben alle eine Mütze auf? Wie viele haben ihren Regenschirm aufgespannt? Was hat sich der Idiot mit den Baumwoll-Sneakern gedacht? Bevor ihr euch also für euer Standard-Outfit im Zwiebellook entscheidet, nehmt ihr als Referenz jene, die es schon auf die Straße geschafft haben. Was tragen sie und: Sehen sie zufrieden aus mit ihrer Wahl?
Regnet es in anderen Städten auch von unten?
Regen von oben ist so letztes Jahrtausend. Spannend wird es in Hamburg erst, wenn er von vorn kommt, sodass ihr euren Regenschirm nicht über den Kopf haltet, sondern ihn wie eine Mauer vor euch herschiebt. Noch spannender, wenn er euch diagonal im 45-Grad-Winkel von allen Seiten angreift. Am erstaunlichsten wird es aber, wenn er mit so viel Power auf den Boden prasselt, dass er von diesem abprallt und euch von unten attackiert, als wäret ihr versehentlich in eine Sprinkleranlage geraten.
Warum sind meine Socken nass?!
Ihr wart schlauer als der eine Typ in den hellen Baumwoll-Sneakern, den ihr vom Fenster aus erspäht habt. Die richtige Wahl habt ihr aber trotzdem nicht getroffen. Auch weil es keine richtige Wahl zu geben scheint, von monströsen Wanderschuhen mal abgesehen. Irgendwann schleicht sich die Nässe in eure Schuhe, wieselt sich durch Nähte oder weicht eure Schnürsenkel bis ganz nach oben auf. Sogar in Gummistiefel regnet es von oben rein. Das Resultat ist dasselbe: nasse Socken. Egal wie es zu dieser menschlichen Tragödie gekommen ist: Wir hoffen, ihr habt im Büro stets ein trockenes Paar in eurem Rollcontainer.
Lohnt es sich, den Regenschirm aufzuspannen?
Ja, es regnet. Naja, nieselt eher. Oder ist das eher so feiner Sprühnebel? Fakt ist, da ist Wasser in der Luft. Aber auch nicht so viel, als dass man gleich übertreiben müsste. Ist denn der Weg weit? Wäre man bei der Ankunft nur ein bisschen nass oder so richtig? Klappt der Schirm nicht eh sofort nach oben und sieht aus wie eine hässliche, drahtige Tulpe? Fragen über Fragen. Lohnt es sich wirklich, den Regenschirm aufzuspannen? Schließlich möchte niemand der erste sein, der "aufgibt" und total "überdramatisiert". Und niemand hat gern einen klitschnassen Regenschirm in der Tasche oder in der Hand.
Wie soll man als Single so jemanden kennenlernen?
Die Mütze bis über die Augenbrauen gezogen und den Jackenkragen bis über die Nase, nehmt ihr die Welt und alle Menschen darin durch schmale Sehschlitze wahr. Dazu schiebt ihr noch euren Regenschirm vor euch her und gegen die Gezeiten. Wie soll man da ein bisschen auf der Straße flirten? Die Antwort: gar nicht, oder habt ihr schon mal euer verkniffenes Regengesicht gesehen?! Ein Wunder, dass wir Hamburger noch nicht ausgestorben sind. Wer trotz Schietwetter sexy Blicke in die Runde werfen möchte, ist vielleicht mit einem durchsichtigen Schirm gut bedient. Die Romantiker unter euch können den Schirm Anna nennen. An die denkt ihr dann nämlich – immer wenn es regnet.
Hält die Papiertüte?
Egal ob ihr euch sonntags im strömenden Regen zum Bäcker gekämpft oder einen schweren Sack Katzenstreu tragt: Unter Einsatz eures Lebens presst ihr die Tüte schützend an euren Körper, fest und liebevoll, als wäre diese ein Findelkind. Doch jeder Tropfen, der besagter Tüte entgegenschlägt und diese aufweicht wie einen Keks, der in den Kaffee gefallen ist, erinnert euch daran: So eine Papiertüte ist nicht für Hamburg gemacht. Und jeden Augenblick könnte euer Tag, in jedem Fall aber eure Laune, im Keller sein.
Warum ist das Thema "Wetter" in anderen Städten kein Gesprächsthema?
"Was ein Schietwetter!" "Jo." "Und gestern erst!" "Jo." "Aber morgen soll's besser werden!" "Jo." Was in anderen Städten als Smalltalk zwischen Menschen abgetan wird, die sich sonst nichts zu sagen haben, ist in Hamburg ein ganz normales und überaus relevantes Gesprächsthema. Da kann man sich auch schon mal länger zu unterhalten. "Morgen 6 Grad und Niesel!" "Jo!"
Wie machen das andere Menschen mit ihren Haaren?
Eure einst sorgfältig gebürstete, ja vielleicht sogar geföhnte Frisur ist binnen kürzester Zeit einer undefinierbaren Krause gewichen, die aussieht, als müsse man damit den Boden wischen – oder hätte es schon getan. Und dann kommt man ins Büro und sieht diese menschlichen Fabelwesen, die aussehen wie aus dem Ei gepellt. Wie machen die das? Drei-Wetter-Taft?
Muss ich denn heute wirklich aus dem Haus?
Es gibt die Tage, da ist es draußen einfach nur widerlich. So widerlich, dass selbst Hamburger erwägen, keinen Fuß vor die Tür zu setzen, koste es was es wolle. Da wird zu Hause gern mal Inventur gemacht: Wie lange reichen meine Vorräte? Länger als ihr denkt, wenn ihr eure fancy Lebensmittel im Biomarkt vergessen könnt und euch stattdessen auf die köstlichen Gerichte eurer Studentenzeit besinnt. Es liegt keine Schande darin, Miracoli mit Dosenmais zu essen, wenn ihr dafür nicht nach draußen müsst.
Warum regen sich alle so auf?
Ist doch gar nichts los. Kauft euch einfach einen besseren Regenschirm und gut ist.
Dinge, die nur echte Hamburger kennen
Ja, wir wissen, dass das letzte Video in unserer kleinen Sammlung nicht aus Hamburg stammt – könnte es aber. Ein jeder von uns läuft Gefahr, auf dem Arbeitsweg von oder mit einem Fisch geohrfeigt zu werden. Welche kuriosen Dinge echte Hamburger kennen, lest ihr bei kiekmo.
Unsere Texte, Tipps und Empfehlungen richten sich an alle, die sich für Hamburg interessieren. Deshalb bemühen wir uns um genderneutrale Formulierungen. Nutzen wir die männliche Form, dient dies allein dem Lesefluss. Wir denken aber stets Menschen aller Geschlechter mit.